
Mit der steigenden Digitalisierung der Industrie steigen auch die Anforderungen an die Verfügbarkeit, Sicherheit und Effizienz von Anlagen. Auch eine Senkung der Instandhaltungskosten gehört oftmals zu den Zielen der Unternehmen. Traditionelle Instandhaltungskonzepte können diesen Anforderungen häufig nicht mehr gerecht werden und sind deshalb in den meisten Fällen überholt.
Ein zukunftsweisendes System ist die sog. vorausschauende Instandhaltung, eine der Schlüsselinnovationen der Industrie 4.0. Um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden, kann diese Instandhaltungsstrategie für Unternehmen zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor werden.
Die Bedeutung der vorausschauenden Instandhaltung
Die Instandhaltung hat in vielen Unternehmen noch immer einen niedrigen Stellenwert, sie wird oftmals als reiner Kostenfaktor angesehen. Das Potenzial der (vorausschauenden) Instandhaltung bleibt dadurch oftmals ungenutzt.
Die vorausschauende Instandhaltung – im Englischen auch Predicitve Maintenance genannt – nutzt im Allgemeinen die Prinzipien der statistischen Prozesskontrolle (SPC). Mithilfe der SPC werden alle für die Produktqualität entscheidenden Kennzahlen erfasst. Somit wird eine Überwachung der Fertigungsprozesse ermöglicht und festgestellt, an welcher Stelle in Zukunft Wartungsaktivitäten angemessen sein werden.
Die vorausschauende Instandhaltung nun hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber der klassischen routinemäßig bzw. zeitbasierten vorbeugenden Instandhaltung: Sie verspricht hohe Kosten-Einsparungen.
Wartungen und/oder Reparaturen werden nur dann durchgeführt, wenn sie auch tatsächlich notwendig sind: Folglich werden Ausfälle vermieden, die Anlagenverfügbarkeit wird erhöht und die Liefertreue wird eingehalten.
Außerdem wird durch Predicitve Maintenance eine erhöhte Lebensdauer sowie die Sicherheit der Anlagen gewährleistet, es kommt zu weniger Unfällen und einer optimierten Ersatzteilabwicklung.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagebau e.V. (VDMA) und das Beratungsunternehmen Roland Berger stellen die für die Kunden entscheidenden Vorteile der Predicitve Maintenance heraus: 21 Prozent der Kunden Hauptnutzen darin, die Instandhaltungkosten zu senken, 15 Prozent geben speziell die reduzierten Kosten für Reparaturen und Ersatzteile angeben.
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Kosten senken durch vorausschauende Instandhaltung
Die Vorteile der Kostensenkung durch eine vorausschauende Instandhaltung werden durch zahlreiche Studien und Befragungen belegt.
Das Beratungsunternehmen McKinsey zeigt auf, dass Wartungskosten um 20 bis 40 Prozent reduziert werden konnten.

Diese These bestätigt auch das Beratungsunternehmen Accenture: Durch Predictive Maintenance werden Wartungskosten um 30 Prozent gesenkt.
Auch das US-Energieministerium bestätigt in seiner Studie den Nutzen der vorausschauenden Wartung. Befragte Unternehmen haben ihre Anlagenrendite verzehnfacht und konnten Wartungskosten um 25 bis 30 Prozent verringern.
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Instandhaltungssoftware als Grundlage zur Kostensenkung
Die im vorherigen Abschnitt genannten Potenziale der Kostensenkung, die sich aus der vorausschauenden Instandhaltung ergeben, können nur durch eine geeignete Software vollständig ausgeschöpft werden.
Mithilfe von Instandhaltungsplanungs- und Steuerungssystemen können alle relevanten Aufgaben der Instandhaltung über eine einzige Plattform zentral geplant bzw. verwaltet, gesteuert und kontrolliert werden. Das Ziel einer solchen Software ist es einerseits, die Anlagenverfügbarkeit zu steigern, andererseits die Instandhaltungskosten zu reduzieren.
Eine Instandhaltungssoftware weist folgende Vorteile auf:
- Eine Dokumentation aller Instandhaltungstätigkeiten: Hierdurch erhöht sich die Transparenz, was dazu führt, dass Kosten sowie Schadursachen besser erkannt werden können.
- Die Einführung und Intensivierung der vorausschauenden Instandhaltung wird ermöglicht.
- Es erfolgt ein Überblick über die Materialverfügbarkeit, wodurch Lagerbestände reduziert werden können.
- Die Rückverfolgbarkeit wird erhöht: Konkret können Störungen sowie Fehler leichter nachvollzogen werden, indem eine Dokumentation darüber erfolgt, welcher Mitarbeiter in welcher Schicht welche Maschine bedient hat.
- Schließlich wird die Produktivität des eigenen Instandhaltungspersonals gesteigert.
- Viele Softwarelösungen sind heute für mobile Geräte optimiert und ermöglichen so einen Zugriff auf alle relevanten Daten von jedem Ort aus.
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Instandhaltungskosten senken ist nur einer von zahlreichen Vorteilen
Die oben genannten Vorteile sind jedoch nicht die Einzigen: Das Beratungsunternehmen McKinsey bspw. stellte fest, dass mithilfe der vorausschauenden Wartung die Ausfallzeiten um bis zu 50 Prozent reduziert werden können.

Ungeplante Stillstände könnten laut Accenture sogar um 70 Prozent abnehmen.

Eine Studie des US-Energieministeriums besagt, dass sich mit dem Einsatz der prognostischen Wartung neben der Kostensenkung die Anlagenrendite verzehnfacht, es zu 70 bis 75 Prozent weniger Maschinenausfällen kommt, sich Stillstandzeiten um 35 bis 45 Prozent verkürzen und die Produktivität um 20 bis 25 Prozent gesteigert werden kann.

Fazit
Die vorausschauende Instandhaltung weist viele Vorteile auf. So lassen sich nicht nur die Instandhaltungskosten reduzieren, Predictive Maintenance kann auch zu einer Vermeidung von Ausfällen, einer erhöhten Lebensdauer, Anlagenverfügbarkeit und Sicherheit der Maschinen sowie einer Optimierung der Ersatzteilabwicklung beitragen. Wartungskosten können gesenkt, Maschinenausfälle reduziert, Stillstandzeiten verkürzt und die Produktivität gesteigert werden.
Damit ist die vorausschauende Instandhaltung ein wichtiges Konzept zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in der Industrie 4.0. Wichtig für die Umsetzung ist jedoch eine geeignete Software.
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