Dieser Artikel wurde ursprünglich am 28. Februar 2023 veröffentlicht und am 29. Februar 2024 aktualisiert.
Was sind Instandhaltungsstrategien?
Instandhaltungsstrategien sind geplante Methoden und Schritte, die von Unternehmen und Organisationen unternommen werden, um so die Nutzbarkeit, Langlebigkeit und Performance ihrer Anlagen, Ausstattungen oder Infrastrukturen zu bewahren und zu optimieren. Sie beschreiben die Arten des genauen Vorgehens im Unternehmen, um die festgelegten Instandhaltungsziele zu erreichen. Die Umsetzung kann dabei sehr verschieden aussehen, im Allgemeinen unterscheidet man in der Industrie aber zwischen drei typischen Ansätzen:
- Schadensabhängige Instandhaltung
- Vorbeugende Instandhaltung (zustandsorientiert, vordefiniert)
- Vorausschauende Instandhaltung
In vielen Branchen und Unternehmen ist die Instandhaltung nach wie vor ein großer Kostenpunkt. Bei ungeplanten Stillständen oder teuren Reparaturen aufgrund von unzureichender Wartung und Instandhaltung verschärft sich diese Problematik. Andererseits bietet das auch nicht zu unterschätzende Einsparpotenziale. Um diese ausschöpfen zu können, ist die Wahl der richtigen Instandhaltungsstrategie von Bedeutung.
Im Folgenden sollen diese verschiedenen Strategien näher beleuchtet werden, um vielleicht auch Ihnen eine Entscheidungshilfe für Ihr Unternehmen zu bieten.
Die 3 wichtigsten Instandhaltungsstrategien:
1. Schadensabhängige Instandhaltung
Die schadensabhängige (auch reaktive) Instandhaltung wird immer dann durchgeführt, wenn ein neuer Fehler bzw. Defekt auftaucht. Das Ziel ist es, diesen Defekt möglichst schnell zu beheben, um eventuell entstandene Stillstände zu minimieren.
Gibt es einen Wartungsplan, kann die Maßnahme auch aufgeschoben korrigierend durchgeführt werden, vorausgesetzt der Schaden ist moderat und beeinträchtigt die Produktion nicht. Mit dieser Methode der schadensabhängigen Instandhaltung spart man sich den Aufwand des Planens und Koordinierens für Instandhaltungsaktivitäten. Damit wirkt sie auf den ersten Blick wie eine kostengünstige Alternative.
Allerdings entstehen oft unkalkulierbare und sehr plötzlich auftretende Kosten. Das macht es für das Unternehmen schwer, ein dementsprechendes Budget zur Verfügung zu stellen und erhöht die Gefahr überraschender finanzieller Einschnitte wie dem tagelangen Ausfall einer ganzen Produktionslinie.
2. Vorbeugende Instandhaltung
Die vorbeugende oder präventive Instandhaltung versucht eben genau diese Ausfälle zu verhindern. Ziel ist es, die Wahrscheinlichkeit für Ausfälle oder Schäden möglichst stark zu verringern.
Das soll beispielsweise mit Wartungsplänen erreicht werden, die feste Termine für Überprüfungen vorgeben (vordefinierte Instandhaltung). Diese können vom Hersteller vorgegeben werden, der sich auf recht genaue MTTF- Statistiken (Mean Time To Failure) oder Ausfallmechanismen berufen kann. Allerdings vermindert das die Flexibilität und sorgt für einen sehr standardisierten Umgang mit allen Geräten, unabhängig von Alter oder Nutzungsdauer.
Durch die lückenlose Erfassung aller Wartungstermine und darüber hinaus aller Störungen, die behoben wurden, sowie vorgenommenen Verbesserungen lassen sich nach und nach mögliche Schwächen im System identifizieren. Mit einem großen Datensatz werden Defekte besser antizipiert und damit vermieden, bevor sie auftreten. Auch regelmäßige Inspektionen sowie Condition- Monitoring sorgen für einen guten Überblick und schaffen die Voraussetzungen für instandhaltende Maßnahmen, bevor es zum tatsächlichen Ausfall kommt (zustandsorientiert).
Für eine sinnstiftende Umsetzung der vorbeugenden Instandhaltung bietet sich die Digitalisierung des Prozesses mit Hilfe von Instandhaltungssoftware an. In dieser lassen sich sämtliche Wartungspläne- und listen digital erfassen, Wartungshistorien für alle hinterlegten Einzelteile sind abrufbar und neue Störungen/ Aufträge werden unkompliziert per QR- Code eingepflegt. Als Beispiel hierfür lässt sich imaso maintenance anführen, welche alle dieser Funktionen in sich vereint. Jetzt ganz einfach die Anforderungscheckliste ausfüllen und in 2 Minuten erfahren, ob die Software auch für Ihr Unternehmen eine Bereicherung darstellen kann!
3. Vorausschauende Instandhaltung
Die vorausschauende Instandhaltung (predictive maintenance) ist ein noch recht neuer Ansatz im Rahmen der Industrie 4.0. Ziel ist die möglichst komplette Antizipation und damit Vermeidung möglicher Ausfälle.
Das soll zu einer ununterbrochenen Funktionstüchtigkeit aller Maschinen und Geräte führen. Möglich macht das Big Data, riesige Datensätze mit allen möglichen relevanten Informationen. Diese müssen zielführend ausgewertet werden, wofür der finanzielle Aufwand noch beträchtlich ist. Allerdings lassen sich unter anderem Abnutzungsverläufe sehr präzise vorhersagen und dann mit Hilfe von Instandhaltungssoftware exakte Wartungspläne erstellen, um überraschende Produktionsstillstände zu verhindern. Auch können so Wartungen und damit Personal- und Ersatzteilbedarf optimal sowie ressourcenschonend geplant werden.
Was sind die Vorteile von Instandhaltungsstrategien?
- Minimierte Ausfallzeiten: Effektive Instandhaltungsstrategien reduzieren ungeplante Betriebsunterbrechungen.
- Verlängerte Lebensdauer: Durch regelmäßige Wartung und Pflege können Unternehmen die Lebensdauer ihrer Anlagen optimieren.
- Kostenkontrolle: Instandhaltungsstrategien helfen, Wartungskosten zu reduzieren und unerwartete Kosten zu vermeiden.
- Sicherheit und Effizienz: Gut gewartete Anlagen tragen zur Sicherheit der Mitarbeiter bei und optimieren die Betriebsabläufe.
Wie wählt man die richtige Instandhaltungsstrategie?
Die Wahl der besten Instandhaltungsstrategie hängt von Faktoren wie der Art der Anlagen, den Betriebsbedingungen und dem Budget ab. Viele Unternehmen setzen auf eine Kombination aus verschiedenen Strategien, um die Vorteile jedes Ansatzes zu nutzen und die Schwächen auszugleichen. Die Implementierung fortschrittlicher Technologien wie CMMS-Software, IoT und Datenanalyse kann auch dazu beitragen, Instandhaltungsstrategien zu optimieren und die Anlagenleistung zu maximieren.
Fazit: Instandhaltungsstrategien
Effektive Instandhaltungsstrategien sind der Schlüssel zur Maximierung der Anlagenleistung und zur Sicherstellung eines reibungslosen Betriebs. Die Auswahl der richtigen Strategie erfordert eine sorgfältige Analyse der betrieblichen Anforderungen und der verfügbaren Ressourcen. Durch die Kombination von bewährten Ansätzen wie präventiver, predictive und zustandsbasierter Instandhaltung sowie dem Einsatz moderner Technologien können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Anlagen in optimalem Zustand sind und langfristige Erfolge erzielen.
Unabhängig davon, welche Lösung Sie präferieren oder zukünftig implementieren wollen, eine Instandhaltungssoftware, wie imaso® maintenance, ist deshalb immer hilfreich und kann für eine angemessene Überwachung sowie reibungslose Kommunikation sorgen.
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